Radfahrer bitte Absteigen
Radfahrer bitte Absteigen - Schildbürgerstreich
Neue Schikane auf dem Radweg zwischen Neuhofen und Mutterstadt
Jeder weiß es, Radfahren ist gesund, schont sowohl den eigenen Geldbeutel und das Klima, wertet das Ortsbild auf,
Parkplätze sind doch eher häßlich, und mit dem Fahrrad ist man innerörtlich schneller als jedes Auto. Also, alles spricht
dafür, auf das Rad zu steigen. Aber Unterstützung findet der Radler eher, wenn ein Foto für das örtliche Touristen-Prospekt
benötigt wird.
Und Limburgerhof ist hier das Beispiel.
Auf der Strecke von Neuhofen nach Mutterstadt, findet man alles, was das Fahrradfahren nicht unbedingt erleichtert,
vom Fahrradfahren mit Anhänger ganz zu schweigen. Die B9-Brücke ist trotz Steigung und Gegenverkehr überwunden,
dann unten endet plötzlich der Fahrradweg. Kurz darauf kämpft man sich durch wartende und wendende Eltern-Taxis
auf der Fahrradstraße an der Schule. Einen knappen Kilometer später am Bahnhof kommt die Unterführung, und die
ersten Umlaufsperren. Nur der versierte, ortskundige Radler findet den Weg weiter über unerwartetere, nicht einschaubaren
zwei 90° Schlenkern zum Ortsausgang.
Und hier die neueste Schikane, eine Umlaufsperre. Und frei nach dem Motto nur ein Radweg auf dem nicht Rad gefahren
wird, ist ein sicherer Radweg, das Schild “Radfahrer bitte absteigen“. Die SPD und GRÜNEN haben wohl an
etwas anderes gedacht, als sie 2020 den Bürgermeister Andreas Poignée auf diese Gefahrenstelle aufmerksam machten.
Eine Fahrbahnmarkierung sollte her oder eine Verschärfung der Kurve, so dass die Geschwindigkeit angepasst werden
muss, allerdings vom Autofahrer. An einem schiebenden Radler haben die damaligen Antragsteller vermutlich nicht
gedacht. Der Bürgersteig an dieser Überquerung ist auch nicht sicher. Er wird oft als Abbiegespur nach rechts missbraucht.
Wie entsteht so eine Schikane? Hat sich ein Autofahrer beschwert, dass er nicht ganz so flott in die Kurve in die Albert-
Einstein-Straße eingebogen werden kann. Das 30er-Zonen-Schild kommt erst zwei Meter nach dem Übergang. Musste
der Keller in der Gemeinde aufgeräumt werden und die vier Bügel standen noch in der Ecke? Wir, der ADFC-Rheinauen
wissen es nicht. Jedenfalls sind wir nicht gefragt worden. Was wir wissen, es gibt Richtlinien, die ERA, und diese
sprechen sich eindeutig gegen solche Maßnahmen aus. Der ADFC prüft, wie wir in dieser Sache mit der Gemeinde ins
Gespräch kommen.